Manuel Uhing Orgel
Eintritt frei - Spenden erbeten
Prélude, Fugue et variation h-Moll
Trois Pièces (Fantaisie – Cantabile – Pièce héroïque)
Tobias Götting spielt und erläutert am mobilen Spieltisch
Eintritt frei – Spenden erbeten
Zugangskarten in markt17 und über church-events
Oldenburg – Er gilt als einer der wohl größten Orgelkomponisten Frankreichs, der am 10. Dezember1822 in Lüttich geborene César Franck. Und sein in diesem Jahr stattfindende 200. Geburtstag ist ein schöner Anlass, sich einmal mit diesem Komponisten, seinem Orgelwerk und seiner Zeit zu beschäftigen.
Der für sein Faible für französische Musik bekannte Organist Tobias Götting führte jetzt in der Lambertikirche einen ersten Teil der Orgelwerke von César Franck auf. Zusätzlich gab er Erläuterungen zu der Zeit der Entstehung der Werke. Paris, Ende des vorletzten Jahrhunderts. Die große Trocadéro-Orgel, an der wöchentlich Orgelkonzerte mit allen damals namhaften Pariser Organisten stattfanden: Hier hat César Franck auch seine kurz zuvor vollendeten Trois Piéces 1878 uraufgeführt. Und das nach Aussage des damals anwesenden Charles-Marie Widor äußerst mangelhaft und schlecht geübt. Seine kurze „Cantabile“-Komposition fand in einer zeitgenössischen Kritik eher Anklang, weil sie in der unglücklichen Trocadéro-Akustik so klar und gut durchhörbar war.
Die Orgelkompositionen von César Franck wirken eher frei-improvisierend und fordern ein sehr einfühlsames und emotionales Spiel. Das gilt ganz besonders für seine „Fantaisie A-Dur“, mit dem so hoffnungsfrohen Beginn, den aufwühlenden bis hin zu schreienden Momenten und dem schmerzvollen, traurigen und sehnsuchtsvollen Ende. Ein sehr breites und sehr subjektives Emotionsspektrum, das von Tobias Götting ergreifend und anrührend umgesetzt wurde. Die Gestaltung dieser großen Gefühlspalette war bei ihm in besten Händen – und Füßen.
Nach den schön weit ausgespielten Melodiebögen des verträumten „Cantabile“ dann zum Schluss „Piéce héroique“. Ein eher objektives Statement, voller Selbstbewusstsein und durchdrungen vom damals aufbrechenden neuen musikalischen Nationalstolz mit einer entsprechenden Haltung und einem großen und pompösen Ende.