Musik in St. Lamberti Oldenburg
Lade Veranstaltungen

Alle Veranstaltungen

Claudio MONTEVERDI Marienvesper 1610

Sonntag, 21. November 1999, 20.00 Uhr

Martina Schänzle, Sopran
Monika Mauch, Sopran
Werner Buchin, Altus
Jan Kobow, Tenor
Andreas Post, Tenor
Jörg Gottschick, Baß
Hans Wijers, Baß
Demantius Chor Oldenburg
Barockorchester Concerto Farinelli
Leitung: Tobias Götting



Rezensionen

Ein verschwenderischer musikalischer Reichtum

Demantius Chor singt die Marienvesper

Christiane Maaß in NWZ am 23.11.1999

Mit der Aufführung der Marienvesper von Claudio Monteverdi in der Lambertikirche krönte der Demantius Chor Oldenburg sein 25-jähriges Bestehen. Größe und Kraft der liturgischen Architektur und affektgeladene freie Ausschmückungen verbanden sich zu einem bewegenden Konzerterlebnis. Die 30 Sängerinnen und Sänger des geistlichen Konzertchores gestalteten ihren Part überaus facettenreich und bildgewaltig. Die Einsätze ließen an Prägnanz keinen Wunsch offen, die Klarheit der einzelnen Stimmen trug auch bei den in langen Notenwerten einherschreitenden Gregorianischen Chorälen.
Chorleiter Tobias Götting führte den Chor auf einen neuen Höhepunkt seines künstlerischen Vermögens. Ein prachtvolles Solistenensemble vertiefte mit expressivem Gesang und intensiver Textausdeutung die Wirkung der Aufführung.
Die Sopranistinnen Martina Schänzle und Monika Mauch ergänzten einander äußerst vorteilhaft. Ihr gemeinsames Concerto „Pulchra es“ nach dem Hohelied ging vielen unter die Haut. Nur die aparte Stimme des Altus Werner Buchin setzte dieser Schönheit im „Magnificat“ noch die Krone auf. Wie eine Posaune des Herrn erschallten die Tenöre Jan Kobow und Andreas Post. Ihr Auftritt als Seraphim auf der Orgelempore und der Echogesang im Concerto „Audi Coelum“ machten einen überaus guten Effekt. Jörg Gottschick und Hans Wijers rundeten den Klang des Solistenensembles als Bässe hervorragend ab.
Als Garant für die stil- und klanggerechte historische Aufführungspraxis wirkte das Barockorchester Hannover „Concerto Farinelli“. Sein virtuoser Einsatz historischer Instrumente verlieh der Marienvesper ein in verschwenderischem musikalischen Reichtum glänzendes Gewand.
Der Eindruck dieser Aufführung war so stark und die Begeisterung des Publikums so groß, dass die stark besetzte Lambertikirche etliche Minuten lang von Beifallsstürmen widerhallte.