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Felix Mendelssohn Bartholdy: Elias
Sonntag, 5. Juni 2016, 18.00 Uhr
Johanna Winkel Sopran
Stephanie Kühne Sopran
Wiebke Lehmkuhl Alt
Hans Jörg Mammel Tenor
Christian Immler Bariton (Elias)
Lambertichor Oldenburg
Sinfonietta Oldenburg
Tobias Götting Leitung
Karten zu € 25,- / 23,- / 19,- / 17,- ab dem 25. April in unseren Vorverkaufsstellen oder direkt hier im Online-Ticketverkauf.
Rezensionen
Kraftvoller Elias berührt die Seele
Lambertichor und Sinfonietta beweisen große musikalische Schlagkraft
Andreas R. Schweiberer in NWZ am 07.06.2016Der „Elias“ von Felix Mendelssohn gehört neben dem „Messias“ von Händel und der „Schöpfung“ von Haydn in die oberste Liga der wenigen Oratorien, die auch nach Jahrhunderten so viel Kraft und Substanz haben, um nach wie vor immer noch Menschen aufzurütteln und mitzureißen.
Der Dessauer Pfarrer Julius Schubring, mit dem Mendelssohn den Text für das Oratorium erarbeitete, wollte einen frommen Elias, der in den Bezügen über das Alte Testament hinaus auf Jesus und das Neue Testament verweisen sollte.
Mendelssohn aber wollte einen eifernden und zornigen Propheten, einen, der nach Niederlagen zweifelnd und resigniert aufgeben und sterben will. Glücklicherweise setzte sich Mendelssohn mit seiner Vorstellung vom Propheten durch. Und glücklicherweise gelang es ihm auch auf unnachahmliche Weise, die vitale Kraft dieses Vollblutmenschen Elias in wuchtige, berückende und verstörende Musik umzusetzen.
Der Lambertichor Oldenburg und die Sinfonietta Oldenburg hatten das über zwei Stunden andauernde Großwerk akkurat einstudiert und offerierten unter der fordernden Leitung von Tobias Götting einen eminent dynamischen und kraftvollen „Elias“, der keine Sekunde den dramatischen Faden verlor und einen großen, nie abreißenden Spannungsbogen aufrecht erhielt.
Unter den Solisten ragte – wie sollte es anders seinŤ – der von Christian Immler kongenial gesungene Elias hervor. Nicht nur als kraftvoller Tatmensch, mindestens ebenso in resignierter, schmerzlicher Melancholie überzeugte Immlers männlich-schöner Bariton bei der Darstellung seelenvoller Hingabe und Selbstaufgabe.
Auch die Stimmen von Hans Jörg Mammel als Erzähler und die verschiedentlich eingesetzten Frauenstimmen von Johanna Winkel, Stephanie Kühne und Wiebke Lehmkuhl wussten auf ganzer Linie zu überzeugen.
Ein Oratorium lebt aber letztlich von der musikalischen Schlagkraft des Chores. Der Lambertichor machte hier den entscheidenden Unterschied aus und ließ keinen Zweifel daran, dass große Musik in kompetente Hände gehört und dann nach wie vor die Sinne erfreuen und die Seele berühren kann.