Musik in St. Lamberti Oldenburg
Lade Veranstaltungen

Alle Veranstaltungen

Johann Sebastian BACH Die Kunst der Fuge

Sonnabend, 24. Februar 2007, 18.00 Uhr

Saxophonquartett „Art of Sax“
Eckhart Kuper, Orgel
Ab 17.15 Uhr geben die Musiker eine Werkeinführung
Kartenvorverkauf im Hörbuchladen Thye und hier im Online-Ticketverkauf



Rezensionen

Wenn Orgel und Saxofone Überraschendes bieten

Art of Sax und Eckhart Kuper spielen in der Lambertikirche ? Kunst der Fuge von Bach

Reinhard Rakow in NWZ am 26.02.2007

OLDENBURG – Vier Saxofone, eine Orgel und Bachs ?Kunst der Fuge?, jenes vermeintlich ?staubtrockene Studierstück?: Was kann das werdenŤ Überraschendes, jedenfalls in St. Lamberti. Erste Überraschung: Das gro�e Auditorium. Es füllte das weite Rund schon, um sich in das Konzert einführen zu lassen. Ihm wurden Fugentechnik und Instrumentierung vorgestellt, nicht aber die Mitwirkenden: Eckhart Kuper, Organist, er lehrt an Leipziger Musikhochschule, sowie die Saxofonisten Falko von Ameln (Sopran-), Pascal Schweren (Alt-), Tobias Klug (Tenor-) und Christine Hörmann (Bariton-Saxofon) aus Köln. Wer, verleitet durch den Ensemble-Namen ?Art of Sax?, etwas in der Art von ?Play Bach?, womöglich als Orgel-und-Blech-Mix erwartet hatte, erlebte die zweite Überraschung. Anders als der pop-selige Jacques Loussier, anders auch als der Posaunist Nils Wolgram, der Bachs Goldberg-Variationen durch den Fleischwolf des Free-Jazz dreht, geben sich diese Musiker der Tradition verpflichtet. Es wird gespielt, was auf dem Blatt steht. Dabei ist die Instrumentierung mit vier Saxofonen nichts wirklich Neues; es gab sie bereits in Los Angeles und Berlin. Neu war die kontrapunktweise wechselnde Darbietung durch Saxofonquartett und Orgel. Wobei sich ? und das machte die dritte Überraschung aus ? das Orgelspiel im direkten Vergleich als weitaus vitaler und nuancenreicher erwies. Keine Frage: So ein Saxofon-Quartett verfügt über einen delikaten Klang, die Spreizung der Stimmen bedeutet einen Gewinn an Plastizität und die vier hier agierten technisch (fast) perfekt, rhythmisch präzise und homogen. Doch der Reiz des Besonderen in Farbgebung, Transparenz und Dynamik nutzt sich rasch ab; nach dem dritten Stück kennt man das Spektrum. Daneben gebärdete sich die Orgel wahrhaft beweglich und originell: sonore Bässe über die Pedale, hohe Pfeifen und aparte Mixturen über die Manuale, dazu quicke und blitzgescheite Wechsel der Tempi. In seinen besten Momenten erinnerte Eckart Kuper mit seiner disziplinierten Spielfreude an Keith Jarrett. Keine Überraschung: Der begeisterte Beifall für alle.