Auszüge aus dem Schriftwechsel zwischen beiden Musikern sowie Klavierwerke von Brahms und Dietrich
Friedrich Thomas Klavier
KS Elfi Hoppe Lesungen
Eintritt frei - Spenden erbeten
Benjamin Britten: Rejoice in the Lamb
Johannes Brahms: Vier Gesänge op. 17
Gabriel Fauré: Masques et Bergamasques
Lambertichor Oldenburg
Maximilian Wawrzinek Knabensopran
Amandine Carbuccia Harfe
David Gutfleisch Percussion
Vincent Grappy (Blois) Orgel
Tobias Götting Leitung
Eintritt frei – Spenden erbeten
Tobias Götting hatte mit seinem Lambertichor ein buntes und vielversprechendes Programm einstudiert. Die „Vier Gesänge für Frauenchor“ op. 17 von Johannes Brahms, die Kantate „Rejoice in the Lamb“ von Benjamin Britten und die „Chichester Psalms“ von Leonard Bernstein verbindet erst einmal nur, dass es anspruchsvolle und nicht häufig aufgeführte Chorwerke sind, die in gut einstudierten und ausgereiften Interpretationen durchweg ihr Publikum zu begeistern vermögen. Die Aufführung dieser Werke in der Lambertikirche war sehr erfolgreich: Alle Schwierigkeiten einer sauberen Intonation, des schnellen Wechsels zwischen teils ungewöhnlichen Taktfolgen, des subtilen Variierens des atmosphärischen Gehaltes und Ausdrucks entlang der Texte und die klare Durchhörbarkeit der Stimmgruppen wurden überzeugend gemeistert. Vielleicht hätte man bei den „Vier Gesängen“ von Brahms das Spontane, bewusst Volkstümliche und Naturnahe stärker herausstellen können, aber auch die etwas distanziert-artifizielle Darbietung hatte ihren Reiz. Zwischen den Chorwerken ließ der französische Organist Vincent Grappy eine farbige und vitale Interpretation von Gabriel Faurés „Masques et Bergamasques“ erklingen. Brittens Kantate „Rejoice in the Lamb“ vertont Texte eines tief religiösen, aber geistig verwirrten Dichters, der zum Lob Gottes auch seinem Kater Jeoffry und männlichen und weiblichen Mäusen eine Bühne bietet.
Das etwa 75-minütige Programm wurde beschlossen durch die „Chichester Psalms“, die Leonhard Bernstein 1965 auf das hebräische Original verschiedener Psalmen komponierte. Das tonale, aber rhythmisch sehr komplexe Werk existiert in einer Orchester- und in einer Kammermusikfassung für Harfe, Orgel und Schlagwerk. Letztere Fassung stürmte in einer überwältigenden Wiedergabe, die emotionale Wucht, Betroffenheit und etwas süßliche Musical-Melodien auf hohem technischen Niveau miteinander verwob, auf das bewegte Auditorium ein. Das Werk breitet die riesige Gefühlspalette, die in den Psalmtexten ihren Ausdruck findet, zum Lobe des einen Gottes aus. Im 2. Satz, der Vertonung des 23. Psalms, singt ein Knabensolist allein zum Klang der Harfe die Worte des David („Der Herr ist mein Hirte …“). Der aus Hamburg stammende zwölfjährige Maximilian Wawrzinek eroberte mit seinem sauberen Knabensopran die Herzen der Zuhörer im Sturm. Obzwar er, rein mengenmäßig, nur eine kleine Rolle hatte, bekam er am weitaus meisten Applaus, der sich zu stürmischen Ovationen steigerte.