Musik in St. Lamberti Oldenburg
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Maurice Duruflé: Requiem op. 9 Missa "Cum jubilo" op. 11 Leonard Bernstein: Chichester Psalms

Sonntag, 18. November 2012, 18.00 Uhr

Carola Guber, Mezzosopran
Samuel Hasselhorn, Bariton
Bruno Morin, Orgel
Lambertichor Oldenburg
Sinfonietta Oldenburg
Ltg: Tobias Götting
Karten ab dem 1.10. in unseren Vorverkaufsstellen und im
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Rezensionen

Tröstlich verklingender Wohlklang

Werke von Duruflé und Bernstein in Oldenburgs Lambertikirche

Volker Timmermann in NWZ am 20.11.2012

Die Anklänge an die Gregorianik des Mittelalters sind unüberhörbar. Sonst längst verklungene Elemente des Impressionismus finden sich ebenfalls in Maurice Duruflés 1947 komponiertem Requiem. Und spätestens im ?Pie Jesu?, das in St. Lamberti die Mezzosopranistin Carola Guber so emotional erklingen lässt, mag manch einer in der bestens besetzten Oldenburger Kirche an Gabriel Faurés alte Totenmesse gedacht haben, die auch sonst viel zu tun hat mit dieser Musik Duruflés. Obwohl sich der französische Komponist und Organist also traditioneller Elemente bediente, wirkt sein Requiem nicht anachronistisch, sondern erscheint bis heute unverwechselbar und innig berührend. Zumal dann, wenn das Werk so bewegend erklingt wie unter der Leitung von Tobias Götting. Gro�e Aufschwünge Dem überzeugend gestaltenden Lamberti-Kantor stehen dabei exzellente Klangmittel zur Verfügung: In der von Götting gewählten Werkfassung mit Kammerorchester und Orgel übernimmt Bruno Morin aus Le Havre aufmerksam die Orgel-Aufgaben. Morins instrumentaler Widerpart ist die Sinfonietta Oldenburg, die für orchestralen Glanz sorgt. Präzise spielen die Musiker zusammen und reagieren schnell auf die Intentionen des Kantors wie auf die Wandlungen im vokalen Apparat. Dort steht der Lambertichor im Zentrum, der mit souveräner Chortechnik und aus einem stets schönen Grundton heraus seine Gesänge entwickelt. Beseelten Phrasierungen auch und gerade in leisen Momenten stehen gro�e Aufschwünge gegenüber. Jeweils stimmlich eigenständig sind die Solopartien besetzt: Carola Guber nutzt die Mittel ihrer Stimme zu weiter, charismatischer Intensität. Frei strömend erklingt der Bariton von Samuel Hasselhorn, der in seinen Soli die Kirche mit Wohlklang erfüllt. Zu hören sind solche Klangqualitäten bereits vor dem Requiem ? den Auftakt in St. Lamberti macht Duruflés Messe ?Cum jubilo? op. 11, die mit Solo-Bariton, Orchester sowie einstimmigem Baritonchor eigenwillig besetzt ist und ebenfalls an die gregorianischen Wurzeln von Kirchenmusik erinnert. Sehr langer Applaus In Leonard Bernsteins ?Chichester Psalms? von 1965 beweisen Chor und Orchester ihre Fähigkeit zu packender Rhythmik ebenso wie zu weit schwingendem Liniengesang. Im Mittelsatz nimmt der vom Tölzer Knabenchor entliehene Simon Müller mit seiner feinen Knabenstimme gefangen. Auch dies trägt zum Gelingen eines Konzertes bei, das am Ende, im ?Paradisum? des Requiems, ätherisch, zart und unendlich tröstlich verklingt. ? Stille, Glockenläuten und sehr langer Applaus.