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Orgelkonzert Erwan Le Prado
Sonnabend, 6. Oktober 2012, 18.00 Uhr
„40 Jahre Lamberti-Orgel“
Orgelwerke aus Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland
Eintritt frei – Kollekte erbeten.
Rezensionen
Barock aus Spanien und Frankreich begeistert in Lamberti
Erwan Le Prado spielt in Festreihe zum 40-jährigen Bestehen der Orgel - Abschlussveranstaltung
Andreas R. Schweiberer in NWZ am 08.10.2012OLDENBURG Erwan Le Prado studierte unter anderem bei Michel Chapuis und Marie-Claire Alain Orgel. Später gewann er den vielleicht wichtigsten Orgelwettbewerb, den Grand Prix de Chartres. Zurzeit unterrichtet er als Professor für Interpretation und Improvisation am Konservatorium in Caen. Nach einer kurzen Ansprache von Tobias Götting begann er sein Orgelkonzert in der Lamberti-Kirche, das letzte Konzert zum 40-jährigen Bestehen der Lamberti-Orgel, mit drei hierzulande unbekannten Werken des spanischen und französischen Barock: ?Fantasie im 8. Ton? von Charles Racquet, ?Tiento de medio registro? von Francisco Correa de Arauxo und ?Tiento por Alamire? von Juan Cabanilles. Zwei Stücke aus der ?Messe pour orgue? von Nicolas de Grigny, den Bach sehr schätzte, vom Ausdruck her streng, ernst, sakral, gaben dem Organisten die Gelegenheit, vom getragen-meditativen Beginn bis zum farbenreichen Fugenlauf verschiedenste Kompositionstechniken, Tempi, Ausdrucksformen und Klangfarben intensiv und subtil aufeinander folgen zu lassen zum höheren Lobe Gottes. Dieses Lob Gottes führt Johann Sebastian Bach im Orgelchoral ?O Lamm Gottes unschuldig?, BWV 656, sehr sicher und anspielungsreich zum Höhepunkt, wenn der Cantus firmus im Pedal erscheint und das Lamm unüberhörbar triumphiert. Die Wiedergabe bestach durch kammermusikalische Klarheit, durchsichtig, biegsam, feingeistig mit Augenmerk auf einen farbigen Schönklang intoniert, dazu jede einzelne Stimme jederzeit auch einzeln präsent. Der zeitgenössische Komponist Jean Louis Florentz schrieb mit dem Orgelzyklus ?Laudes? ein ebenso modernes wie überzeugendes Gotteslob fernab experimentierenden Ausagierens voller überraschender Orgelklänge, dabei immer gesetzt, sakral und teilweise exorbitant schwierig zu spielen. ?Harpe de Marie? und ?Seigneur des lumi�Ťres? lie�en Musik, Farbe und Licht synästhetisch auseinander hervorgehen: eine berückende, atemberaubende Wiedergabe. Charles Tournemires ?Paraphrase Carillon? ist so etwas wie ein Kino für die Ohren, äu�erst farbig und vielfältig, wie ein gro�es Bild mit Ausblicken in mehrere Nebenszenen; vom Künstler überzeugend registriert und der ?Königin? wie auf den Leib geschrieben. Erwan Le Prado und das gro�artige Instrument begeisterten die vielen Zuhörer 65 Minuten mit kaum gehörter Orgelmusik aus Europa. Herzlichen Glückwunsch zum 40.!