Musik in St. Lamberti Oldenburg
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Tine Thing Helseth (Trompete) und Tobias Götting (Orgel)

Sonnabend, 4. Oktober 2014, 18.00 Uhr

Ein Weltstar an der Trompete

Die norwegische Startrompeterin und ECHO-Preisträgerin spielt Werke für Trompete & Orgel von Bach, Marcello, Clark sowie norwegische Volkslieder. An der Orgel begleitet Tobias Götting.

Karten zu 12,- im Info-Zentrum Markt 17 und an der Tageskasse ab 17.15



Rezensionen

Spieltechnische Anforderungen mühelos erfüllt

Trompeterin Tine Thing Helseth mit Organist Tobias Götting in Lambertikirche

Annekathrin Babbe in NWZ am 06.10.2014

Strahlend hell, volltönend und schlank zugleich ist der Ton der norwegischen Trompeterin Tine Thing Helseth, die mit Unterstützung von Tobias Götting (Orgel) am Sonnabend ein Konzert in der St. Lamberti-Kirche gegeben hat. Scheinbar mühelos ist ihr Ansatz, das zeigt sich schon im Allegro aus Johann Sebastian Bachs ursprünglich für Cembalo geschriebenem Konzert D-Dur BWV 972. Mit größter Leichtigkeit spielt Helseth virtuose Stellen, allein die Akustik des Kirchenraums verschluckt ein wenig die feinen Ziselierungen.

Umso differenzierter erklingt die Interpretation des Larghetto. Mühelos erfüllt die Trompeterin spieltechnische Anforderungen Ť dies vor allem auch im anschließenden Allegro. Sehr homogen wirkt hier wie auch im Folgenden das Zusammenspiel mit Tobias Götting, von gelegentlichen Unstimmigkeiten in den Tempi abgesehen. Mit Benedetto Marcellos Konzert c-Moll folgt eine weitere Bearbeitung eines ursprünglich für Oboe komponierten Werkes. Technisches Können beweist Helseth in den virtuoseren Ecksätzen, beeindruckt daneben im Adagio mit geschmeidigem Legato und insgesamt sehr feinem Trompetenklang.

In den neun Sätzen der Suite in D-Dur des englischen Barockkomponisten Jeremiah Clarke breitet sie anschließend sämtliche Klangmöglichkeiten ihres Instruments vor den Zuhörern aus: Strahlende Fanfaren stehen hier neben spielerischer Leichtigkeit in den Tänzen und schmetternder Tongebung, etwa im bekannten Rondeau „The Prince of Denmark’s March“

Mit Felix Mendelssohn Bartholdys Präludium und Fuge G-Dur op. 37.2 und Théodore DuboisŤ ŤIn paradisumŤ aus dessen Ť12 pièces nouvellesŤ streut Tobias Götting stilistische Kontraste in das bis dahin barock gehaltene Programm. Skandinavische Volkslieder schließen sich an, darunter die bekannte Melodie „I ensomme stunde“ („In einsamer Stunde“) des norwegischen Geigers und Komponisten Ole Bull, die Helseth mit größtmöglicher Innigkeit und Intensität vorträgt. Schlicht und unprätentiös gibt sich die Trompeterin hier sowie in Liedern von Grieg und Lindberg. Knackig kommt daneben der norwegische Hochzeitsmarsch daher.

Der Applaus will nicht so recht abbrechen. Als Zugabe kündigt die Trompeterin daraufhin „ein sehr bekanntes Stück“ an und liefert zum Schluss eine sehr frische Interpretation der Prélude aus Marc-Antoine Charpentiers „Te Deum“.