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Herbstlicher Liederabend
Sonnabend, 13. November 2010, 18.00 Uhr
Nachholtermin des ausgefallenen Konzertes vom 3. Oktober
Mareke Freudenberg (Sopran), Annika Wirth (Harfe) und Tobias Götting (Klavier) interpretieren Werke von Chausson, Ravel, Poulenc und Debussy.
Eintrittsprogramme zu 8,- (erm. 6,-) an der Tageskasse ab 17.15
Rezensionen
Goldenes Trugbild und trauriges Herz
Konzert "Herbstlicher Liederabend" mit der Sängerin Mareke Freudenberg
Werner Matthes in NWZ am 15.11.2010Oldenburg – Liederabende sind in Oldenburg selten. Wenn man dann einen ?Herbstlichen Liederabend? zu hören bekommt und, wie jetzt im Lambertus-Saal der Lambertikirche, einen mit ausnahmslos französischen Komponisten, gar noch mit Harfe begleitet ? dann ist das singuläre Ereignis perfekt. Chausson, Tournier und Duparc, Fauré, Poulenc und Ravel zeigten sich, bei allen Unterschieden in der Diktion, als Repräsentanten einer ganz eigenständigen Liedkunst ? Komponisten, die nach der feinsinnig erdachten Lyrik zumeist prominenter dichtender Landsleute wahre Trouvaillen schufen, die hierorts kaum jemand kennt. (Das Programmblatt, das trotz redaktioneller Schönheitsfehler mit exzellenten Übersetzungen aufwartete, war eine willkommene Hilfe.) Das sind Lieder höchster poetischer Inspiration, musikalisch wie literarisch, und es war sicher kein Zufall, dass man das Programm, der Herbstzeit gemä�, als eine Art Pendel zwischen Tristesse und leisem Glück, als kaleidoskopischen Wechsel von Wehmut und ernster Grazie wahrnahm. Und manchmal schien es, als hätten die Komponisten, ausgestattet mit subtiler Klangfantasie, neben fragiler Seelenlandschaft Momente der Ironie, sublimer Bildkraft und feiner Symbolik mitkomponiert. Die Sopranistin Mareke Freudenberg, vorwiegend an der Harfe begleitet von Annika Wirth, formte aus diesen Liedern ein bald bewegtes und bewegliches, bald stilles und zwischentonreiches Charakterporträt. Sie singt diese Lieder, auf kleinste Details wie auf Entfaltung gro�er melodischer Bögen bedacht, mit intelligentem Gespür für ?Bedeutung? und intuitivem Empfinden für schimmernde Atmosphäre und (oft gebrochenes) Lebensgefühl. Ihr klangschöner Sopran, mit instrumentaler Reinheit geführt, vermeidet sympathisch den Beigeschmack des Sentimentalen (zu dem manches an diesem Abend trotz aller Subtilität der Faktur leicht verführte). Vereinzelt freilich könnte die Stimme noch ein wenig an nuancierender Färbung ? für die Gestaltung changierender Stimmungen etwa ? vertragen. Annika Wirth an der Harfe war zugleich mitgestaltende Partnerin wie sensible Bereiterin einer erlesenen, oft impressionistisch getönten Klangkultur voll feiner harmonischer Reize. Tobias Götting, Spiritus rector des Abends, waltete auch am Klavier verlässlich und umsichtig seines Amtes. Zu Beginn war César Francks meisterlich-geschmäcklerisches Prélude, Fugue et Variation h-Moll für Klavier und Harfe zu hören.