Eintritt frei - Spenden erbeten
Ludwig Güttler und das Leipziger Bach-Collegium
Donnerstag, 4. Februar 2010, 20.00 Uhr
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Rezensionen
Trompetenkunst als Konzert-Erlebnis
Ludwig Güttler und Leipziger Bach-Collegium in Lambertikirche
Christina Lambrecht in NWZ am 06.02.2010OLDENBURG – Allein der Name Ludwig Güttler prophezeit gro�e Trompetenkunst. Wenn da noch das Leipziger Bach-Collegium zustö�t, welches sich auf Anregung Güttlers seit 1976 zur Aufgabe gemacht hat, die ?Farbigkeit der Klänge? und das ?unbekannte überlieferte Erbe aus dem 17. und 18. Jahrhundert lebendig zu erhalten?, scheint dies ein spannendes Konzerterlebnis zu werden. Und welcher Ort eignet sich da besser als die LambertikircheŤ So widmeten sich die Musiker den eher unbekannten Werken von Corbett, Telemann, Finger, Quantz, Albinoni und einer Schöpfung des Bach-Sohnes Johann Christian und verzichteten auf ein gängiges Programm. Da lernten die Zuhörer auch mal die melodischen und harmonischen Werke der doch oft überladenen barocken Kunst kennen. Den Anfang des Abends bildete die Sonate C-Dur für Trompete von William Corbett. Mit behänder Leichtigkeit kredenzte Güttler die mit hohen Ansprüchen garnierte Trompetenstimme, sekundiert von Oboist Bernd Schober, der sich gegen den metallisch kräftigen Ton der Trompete gut behaupten konnte. Besonders schön fügte sich auch die zarte Cembalo-Untermalung durch Friedrich Kircheis ein, wie auch der feine Kontrabass geführt von Hans-Jürgen Schmidt. Mit Telemanns Quartett in e-moll kam eine neue Besetzung auf die Bühne mit Karl-Heinz Passin (Flöte), Roland Straumer (Violine) und Michael Pfaender (Violoncello). Französische, italienische und deutsche Stilmerkmale sollten hier ihre Verbindung und die rhythmische und melodische Kleingliedrigkeit in dieser enormen Satzdichte eine spannungsreiche Durchführung finden. Dies wurde jedoch, trotz hoher Verzierungskunst, ein eher eindimensionales Vergnügen. Trompetenglanz war wieder beim C-Dur-Konzert Tomaso Albinonis zu bewundern und im Concerto Es-Dur von Johann Joachim Quantz griff Güttler zum Corno da caccia (Waldhorn). Passgenau intonierte Güttler in den langsamen Sätzen und in den raschen so souverän, wie es nur einem Meister seines Fachs gelingen kann. Letztendlich lie�en sich die Oldenburger Musikliebhaber von der Musizierkunst Ludwig Güttlers mitrei�en. Seiner Trompete entlockte er die zartesten Pianoklänge und die perlendsten Koloraturen ? ein facettenreiches Spiel mit barockem Charme. Das Publikum verlangte nach mehr und wurde mit zwei Zugaben belohnt.